BAUAKADEMIE BERLIN
SIMON SACHSE
Der Entwurf für die Bauakademie Berlin basiert auf der Idee der Umkehrung:
Die innere Struktur wird nach außen gekehrt, wodurch sich das Gebäude in funktionale und konstruktive Schichten auflöst. Die Fassade ist nicht tragend, sondern aussteifend und vermittelt zwischen Struktur und Stadtraum. Der Innenraum öffnet sich für die Öffentlichkeit, während halböffentliche Räume durch das Volumen hindurchdringen. Das Rasterprinzip bleibt erhalten, wird jedoch durch flexible Raumkonzepte ergänzt, um vielfältige Nutzungen und langfristige Adaptierbarkeit zu ermöglichen.
Die Bauakademie wird nicht rekonstruiert, sondern als transformative Reinkarnation interpretiert. Historische Prinzipien wie das modulare Raster und die industrielle Vorfertigung werden neu gedacht. Die Fassade aus rot eingefärbtem Beton nimmt die Reliefstruktur der ursprünglichen Bauakademie auf und schafft eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Die Fundamente der historischen Bauakademie werden sichtbar gemacht und als architektonische Spur in die neue Gestaltung integriert, wodurch ein vielschichtiger Dialog mit der Geschichte entsteht.
Das Gebäude öffnet sich zur Stadt und erzeugt fließende Übergänge zwischen Innen- und Außenraum. Die Freilegung des Stadtraums zur Spree schafft eine neue Verbindung zum Wasser und integriert die Uferlandschaft als aktives Raumelement.
Öffentliche und halböffentliche Räume sind durchlässig gestaltet und fördern die Interaktion mit der Umgebung. Eine neue grüne Achse verbindet die Bauakademie mit dem städtischen Kontext und verbessert das Mikroklima durch gezielte Bepflanzung mit Platanen, Linden und Hainbuchen, die zur Lärmreduktion beitragen und die Aufenthaltsqualität erhöhen.
MASTER-THESIS BETREUT VON PROFESSORIN REBECCA CHESTNUTT UND PROFESSORIN DR.-ING. CHRISTINA SIMON-PHILIPP.